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So sieht die finanzielle Situation der Studenten in Deutschland aus

Die wirtschaftliche Lage sieht von Student zu Student anders aus.

Jeder Student kennt vermutlich die Situation, mindestens 1 Mal in seiner Studienzeit klamm gewesen zu sein. Zwar können wir dank Billig-Airlines Europa erkunden, ohne dafür tief in die Tasche greifen zu müssen, allerdings bekommt man die Tickets ja auch schon für Hartgeld.

Wenn dann aber teure Fachliteratur erworben oder die neue Céline-Handtasche geauft werden muss, schreibt das Konto gerne mal rote Zahlen am Ende des Monats. So verschieden Studenten auch sind, so unterschiedlich sieht die finanzielle Situation eines jeden Einzelnen aus.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat kürzlich wieder die neuesten Zahlen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland veröffentlicht. Die Statistiken stammen allesamt aus dem Jahr 2016. Ermittelt wurden die Datensätze vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Ob wir uns Sorgen machen müssen um die Bildungselite, ist Thema dieses Artikels.

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Wirtschaftliche Lage der Studenten

Wichtigstes Merkmal für die wirtschaftliche Situation der Studenten ist die finanzielle Ausstattung. Als Gesamterhaltsbedarf werden für Studierende, die eine eigene Wohnung beziehen und nicht bei den Eltern leben 735 Euro pro Monat angesetzt. Hinzu kommen noch eventuelle Kosten für Kranken- und Pflegeversicherung sowie anfallende Studiengebühren.

Derzeit beziehen ca. 51 Prozent aller Studenten eine eigene Wohnung und wirtschaften selbstständig. Diese verfügten 2016 durchschnittlich über 918 Euro pro Monat. 2012 waren es noch 76 Euro weniger.

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Monatliche Einkünfte nach Ländern

Aus den Statistiken geht hervor, dass Studenten, die in Bundesländern leben, in denen die Lebenserhaltungskosten besonders hoch sind, auch höhere Einnahmen verzeichnen.

Höhe der monatlichen Einnahmen nach Ländern in Euro:

  • Hamburg 1.023
  • Berlin 1.015
  • Nordrhein-Westfalen 944
  • Bayern 931
  • Saarland 926
  • Bremen 924
  • Hessen 920
  • Rheinland-Pfalz 914
  • Brandenburg 904
  • Baden-Württemberg 901
  • Schleswig-Holstein 893
  • Niedersachsen 882
  • Mecklenburg-Vorpommern 880
  • Sachsen-Anhalt 845
  • Thüringen 831
  • Sachsen 798

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Höhe der monatlichen Einnahmen nach Alter

Den erhobenen Daten kann zudem entnommen werden, dass mehr Geld zur Verfügung steht, je älter der Studierende ist. Obwohl es Unterschiede in den einzelnen Altersgruppen gibt, sind keine Auffälligkeiten zwischen den Geschlechtern auszumachen.

So viel Euro haben Studierende im Monat zur Verfügung nach Alter in Jahren:

  • bis 21: 862
  • 22-23: 898
  • 24-25: 936
  • 26-27: k. A.
  • 28-29: 977
  • ab 30: 1.032

Wie setzen sich die Einnahmen zusammen?

Ca. 86 Prozent aller Studenten werden finanziell von ihren Eltern unterstützt. Diese beteiligen sich an den Lebenserhaltungskosten ihrer Kinder mit durchschnittlich 541 Euro pro Monat. Der Betrag setzt sich aus direkten und indirekten Zuwendungen zusammen. Das sind im Vergleich zu 2012 60 Euro mehr im Monat. Studenten verdienen zudem durchschnittlich 385 Euro mit einem Nebenjob dazu. Die 3. Komponente sind BAföG-Zahlungen mit monatlich etwa 436 Euro.

So setzen sich die Einnahmen zusammen:

  • Geld von den Eltern: 541 Euro
  • Nebenjob: 385 Euro
  • BAföG: 435 Euro
  • Erspartes: 171 Euro
  • Verwandte: 92 Euro
  • Waisengeld: 222 Euro
  • Partner: 143 Euro
  • Stipendium: 423 Euro
  • Bildungskredit: 264 Euro
  • Studienkredit: 463 Euro
  • Sonstige Quellen: 455 Euro

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Monatliche Ausgaben

Nicht nur ein Blick auf die Einnahmen der Studenten ist interessant, sondern auch die wirtschaftliche Situation in Bezug auf die Ausgaben.

Diese monatlichen Ausgaben fallen für folgende Posten an (in Euro):

  • Miete + Nebenkosten 323
  • Ernährung 168
  • Kleidung 42
  • Lernmittel 20
  • Öffentliche Verkehrsmittel 94
  • Krankenversicherung und Co. 80
  • Kommunikation 31
  • Freizeit 61

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